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Übersicht
  • Theoretische Leckageabschätzung
  • Checkliste: Druckluftanlage
  • Praxisbeispiele
  • Quellen


Eine überschlägige Ermittlung des Leckagevolumens ist über eine einfache Messung des Druckabfalls in pro- duktionsfreier Zeit bei abgesperrter Zuleitung möglich. Eine monetäre Bewertung kann über die Druckluft- kennzahl und die entsprechende Betriebszeit erfolgen. Die Druckluftkennzahl beschreibt den spezifischen Energiebedarf einer Druckluftanlage (Dimension: kWh/m³).


Leckageabschätzung
Leckageabschätzung
Copyright: https://www.ihk-nuernberg.de/



DRUCKEN

Zur Identifikation von Einsparpotenzialen bei Druckluftanlagen können Checklisten dienen. Verschiedene Bereiche der Anlage werden hierbei systematisch beurteilt. Eine exemplarische Checkliste finden sie hier:




1. Wahl des Kompressors


  • Gute Auslastung (über 60 %)

  • Der Kompressor weist ein Last/Leerlaufverhältnis von mehr als 80 % auf

  • Der Trockner ist nach dem Druckluftbehälter angeschlossen

  • Der Trockner steht in einem kalten Bereich

  • Der Trockner wird drehzahlgeregelt



2. Laufzeiten des Kompressors


  • Die Druckluftanlage wird abgeschaltet, wenn keine Druckluft mehr benötigt wird (Wochenende, Feiertag, Arbeitsschluss)

  • Der Leerlauf bei Schraubenkompression wurde minimiert

  • Bei mehreren Kompressoren: Eine übergeordnete Steuerung ist auf den aktuellen Bedarf angepasst worden

  • Es erfolgt ein automatisches Abkoppeln von Teilsträngen im Stillstand



3. Leckagen


  • Der Kompressor läuft nicht, wenn kein Druckluftbedarf besteht

  • Die Laufzeiten der Kompressoren werden regelmäßig kontrolliert

  • Weniger als 20 % der Rohrverbindungen sind geschraubt oder geflanscht, der Rest ist geschweißt, gelötet oder geklebt

  • Das Rohrmaterial ist korrosions- und oxidationsfest

  • Vorhandene Armaturen und Kupplungen sind verlustarm

  • Der Druckluftverlust beträgt weniger als 10 %

  • Das Druckluftnetz (Werkzeuge, Maschinen und Leitungen) wird regelmäßig auf Leckagen geprüft (monatlich)

  • Leckagen werden sofort beseitigt



4. Druckhöhe


  • Die Druckhöhe ist auf die an den Maschinen und Werkzeugen notwendige Druckhöhe eingestellt (Hersteller nach optimaler Druckhöhe fragen)

  • Die Druckspreizung ist optimal eingestellt

  • Das allgemeine Druckniveau wird durch Nachverdichter reduziert

  • Bei zeitlich unterschiedlichen Anforderungen ist das Druckluftnetz mit zeitlich abschaltbaren Einzelsträngen versehen

  • Druckluft wird nur für wirklich notwendige fertigungstechnisch vorgesehene Aufgaben eingesetzt



5. Druckverluste in der Leitung


  • Die Filter werden regelmäßig gereinigt bzw. ausgetauscht (allgemein nach 8.700 Betriebsstunden / einmal pro Jahr, Aktivkohlefilterelemente nach 1.500 Betriebsstunden / alle drei Monate)

  • Der Filtrationsgrad ist so gewählt, dass keine bessere als die tatsächlich benötigte Druckluftqualität erreicht wird

  • Das Leitungszubehör ist so gewählt, dass der Druckverlust möglichst gering ist

  • Leitungen und Schläuche sind geradlinig und mit ausreichendem Durchmesser verlegt

  • Spiralschläuche werden nur in geringem Maße eingesetzt, die Regel sind gerade PU-Schläuche

  • Die Schläuche sind so kurz wie möglich, es befinden sich keine Knoten oder Flickstücke in den Schläuchen



6. Wartung


  • Es gibt einen verantwortlichen Anlagenbetreuer

  • Es gibt einen Wartungsplan und es werden regelmäßig Wartungen und Funktionskontrollen durchgeführt

  • Der Betriebsstundenzähler wird monatlich abgelesen und ausgewertet

  • Es wurde ein Wartungsvertrag abgeschlossen



7. Umgebungsbedingungen


  • Die Luft wird nicht aus dem Aufstellungsraum der Kompressoren angesaugt

  • Die angesaugte Luft ist so kühl und sauber wie möglich



8. Wärmerückgewinnung


  • Die Kompressorabwärme wird zur Wärmerückgewinnung genutzt (nur bei Anlagen > 11 kW Leistung)




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