In fast allen Gewerbebauten sind z.T. sehr großflächige Tore zu finden. Diese sind für die Zulieferung und den Abtransport von Gütern erforderlich. Während im Sommer über die offenen Tore Frischluft in die Halle kommen kann, sollten die Tore natürlich im Winter möglichst immer geschlossen sein. Ansonsten ist dem Wärmeverlust "Tür und Tor" geöffnet.
Betrachtet man die auf dem Markt gängigen Torsysteme (Sektionaltor, Folien-Rolltor, Lamellen-Rolltor, Schnelllaufspiraltor), gibt es hier große Unterschiede hinsichtlich Aufbau, Materialien und Dämmung, Öffnungs- und Schließgeschwindigkeiten und Steuerungstechniken. Für eine Bewertung der Tore sind neben dem U-Wert der Tore, die Luftdichtigkeit, die Torfläche, die Öffnungszeit und-geschwindigkeit und – nicht zu vergessen – die Temperatur in der Halle wichtig.
Es hat sich gezeigt[1] , dass öffnungsbedingte Lüftungswärmeverlust bereits bei einer 3-minütigen Öffnungsdauer pro Stunde während der Nutzungszeit den Wärmeverlust durch Transmission und Leckagen des Tores übersteigt. Bei gleichzeitigem Öffnen von gegenüberliegenden Toren kann sich der torbedingte Mehrbedarf an Wärme nochmals um mehr als 10 % im Vergleich zu einem hintereinander erfolgten Öffnen zweier Tore erhöhen.
Grundsätzlich sollte bei geringen Öffnungszyklen aus energetischer Sicht auf eine hohe Dämmung und Dichtheit des geschlossenen Tores geachtet werden. Bei häufigen Öffnungszyklen ist vorrangig die Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit des Tores relevant. Dämmung und Dichtheit des Tores haben einen untergeordneten Einfluss. In diesem Fall sollte darauf geachtet werden, dass die Raumluft-Temperatur in der Nähe der Tore möglichst gering ist. Das kann z.B. dadurch erreicht werden, dass für die Beheizung überwiegend über Strahlungsheizung (Hell-, Dunkelstrahler oder Deckenstrahlplatten) eingesetzt wird.
Die Zahl der Toröffnungen lässt sich in der Regel auch senken, wenn Innen- und Außenlager so organisiert sind, dass alle häufig benötigten Teile und die Halbfertigprodukte in der Halle gelagert werden.
Zur Steigerung der thermischen Behaglichkeit durch Vermeidung von Zugluft und zur Minimierung des Luftwechsels zwischen Innen und Außen können Luftschleier-oder Luftwandanlagen eingesetzt werden.
Besonders wichtig ist es aber, dass man es den Mitarbeitern leicht macht, die Tore zu schließen oder automatisiert mittels moderner sensorischer Systeme den Aufwand vermindert.
Um die Zahl der Toröffungen zu begrenzen, ist es in der Regel sinnvoll, Schlupf oder Nebentüren für die Personen einzubauen, die - ohne Fahrzeug - das Gebäude verlassen oder betreten. Mechanisch stabiler und besser zu dämmen sind dabei die Nebentüren.
 |
IR-Bild Sektionaltor |
Copyright: HWK-Münster |