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Viele Handwerksbetriebe müssen zur Erbringung ihres Tagesgeschäftes mehr oder weniger weite Wege zurücklegen. Die Fahrt der Beschäftigten zum jeweiligen Einsatzort, der Transport von Material und nicht zuletzt der Besuch von Kunden und Lieferanten sind selbstverständliche Bestandteile des Geschäftsbetriebs und zählen damit zur „betrieblichen Mobilität“. Handwerksbetriebe besitzen hierfür einen Fuhrpark, welcher aus einem oder mehreren Fahrzeugen besteht. Diese können sich je nach Einsatzgebiet in der Bauart und Größe stark voneinander unterscheiden. Hierzu zählen kleine und größere PKW sowie leichte, mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge, teilweise mit Sonderaufbauten wie Kranauslegern oder Kühlzellen. Aber auch Betriebsfahrräder, Gabelstapler, Verkaufsfahrzeuge, Transportanhänger und Baumaschinen kommen in vielen Betrieben zum Einsatz. Zu einem Großteil sind diese Transportmittel mit dem Einsatz von fossilen Brennstoffen und dem Ausstoß von Schadstoffen verbunden.

In Deutschland sowie in anderen Ländern werden viele Anstrengungen unternommen, um den Schadstoffausstoß massiv zu verringern. Neben der Energieerzeugung sind u. a. die Bereiche Industrie und Handwerk sowie die allgemeine Mobilität betroffen. Zur Erreichung der ambitionierten Umweltziele setzt die Politik Instrumente wie die Förderung neuer klimafreundlicher Technologien, die Einführung von Umweltprämien und -sanktionen, steuerliche Anreizsysteme sowie diverse Zertifikate für den Nachweis betrieblicher Umweltmaßnahmen ein.

Ein wesentlicher Anreiz für Betriebe, Maßnahmen zum Umweltschutz umzusetzen, ist im Allgemeinen der wirtschaftliche Aspekt. In Bezug auf Mobilität stellen bereits die Treibstoffkosten einen relevanten Kostenfaktor dar. Eine repräsentative Umfrage [1] des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks ergab, dass der durchschnittliche Handwerksbetrieb im Jahre 2011 Energiekosten von ca. 18.000 € zu tragen hatte. Rund die Hälfte dieser Kosten sind für Kraftstoffe angefallen (ca. 9300 €), sei es für den Lieferverkehr oder die Fahrten zum Erbringen von Dienstleistungen beim Kunden. Neben den Treibstoffkosten, ist die betriebliche Mobilität mit weiteren Kosten verbunden:

Direkte Kosten


  • Kraftstoffkosten

  • Anschaffung bzw. Abschreibung von Fahrzeugen

  • Steuern

  • Versicherungsbeiträge

  • Wartungs- und Reparaturkosten



Indirekte Kosten


  • Personalkosten während der Fahrt

  • Kosten für Gebäude bzw. Flächen zum Unterstellen der Fahrzeuge

  • mobilitätsbedingte Verwaltungsaufwände

  • regelmäßige Fortbildungen von gewerblich eingesetzten Kraftfahrern



Personalkosten, die während der Fahrt sowie dem Be- und Entladen anfallen, gehören - besonders in Handwerksbetrieben - nicht zur eigentlichen Aufgabe der Mitarbeiter und sollten daher so gering wie möglich sein. Sowohl die Vermeidung unnötiger Fahrten und Transporte als auch eine Verkürzung der zurückgelegten Strecken sollten in jedem Betrieb angestrebt werden.

Die Nutzung von sparsamen Fahrzeugen, z.B. mit alternativen Antrieben wie Elektroantrieben und Gasverbrennungsmotoren, ist ein populäres und oft genanntes Thema, wenn es um Ökologie und Mobilität geht. Die Antriebstechnik ist jedoch nur ein Aspekt. Entscheidend für den Schadstoffausstoß eines Betriebes ist vor allem der Mobilitätsbedarf. Dieser wird von vielen Faktoren beeinflusst:


  • Was muss transportiert werden? (Personal, Material, Werkzeuge)

  • Wie weit muss etwas transportiert werden?

  • In welchen Mengen bzw. wie oft muss etwas transportiert werden?

  • Wie viele Fahrten sind für die Ausführung eines Auftrages notwendig?

  • Welche Fahrzeugart wird eingesetzt und wie sind die Fahrzeuge dimensioniert?

  • Wie ist die durchschnittliche Auslastung der Fahrzeuge?

  • Wie werden die einzelnen Strecken geplant?

  • Wie geschickt bzw. umweltbewusst sind die Fahrer der Fahrzeuge?

  • Wie ist der technische Zustand der Fahrzeuge?

  • Wie viel Flexibilität ist gefordert?



Im Leitfaden werden zunächst die typischen Bedarfe von Handwerksbetrieben mit Hilfe dieser Fragen analysiert. Eine Optimierung aller Aspekte ist dabei das Ziel. In den folgenden Kapiteln werden kurzfristige sowie weitreichendere Möglichkeiten zur Verringerung der Mobilitätsbedarfe, des Schadstoffausstoßes sowie der Kosten für betriebliche Mobilität aufgezeigt.

[1] = ZDH-Energieumfrage 2012 - eigene Berechnungen


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